Das Paradies ist schön.
In der Ferne.
Je näher du dem Sehnsuchtsberg kommst, umso blasser wird sein Blau.
Ein Erdrutsch ist passiert.
Ein Berg hat eine Seite verloren.
Seinen Schopf aus Büschen und Bäumen trägt er noch und doch,
seit die Bewohner der Stadt sein Fleisch fortgeschafft haben,
ist er verwundet,
klafft sein Inneres,
starren die Menschen in ihn hinein,
als habe er keinen Schutz nötig,
als sei kein Schutz möglich.
Paula Fraile erkennt den Berg.
Sie sieht nicht in ihn hinein und durch ihn durch,
Paula Fraile spürt seiner Wunde nach,
sie erkennt ihn als ein lebendiges Wesen,
weil sie den Berg in sich erkennt.
Paula beginnt, einen Mantel aus Hoffnung, den sie teilt,
um den Verwundeten zu legen.
Sankt Martin?
Auch der.
Und doch wird nichts verdeckt, was es nicht zu verdecken gilt,
wird nichts verschönert, was schön war.
Sollen die Leute doch starren, der Berg wird wieder stark sein, wenn er sie alle das Hoffen lehrt.
Paulas Helfer war ein Lufthauch, der ihr leise gesagt hat Wo du bist, bin auch ich.
Das Paradies ist schön.
In der Ferne.
Wer nicht weiter geht, starrt durch Berge hindurch.
Wer weiter geht, hört auf seinen inneren Berg.
Über die Künstlerin:
2000–2006: Degree in Fine Arts, Universidad Complutense de Madrid
2006–2008: BTEC in Illustration, Escuela de Arte 10, Madrid
2009–2012: BTEC in Engraving and Printmaking, Escuela de Arte 10, Madrid
Ausstellungen (Auswahl):
2019: What did you expect? PILOTENKUECHE, Leipzig
2018: Fake. Krudebude (Space), Leipzig
2014: Oviedo Art Fair
2014: Autoban. Fanzine Art Fair, A Coruña
2013: Factory Festival, Spazio Giovani, ex Mattatoio di Testaccio, Rom
2011: Ciento y … postalicas a Federico García Lorca, Museo Postal y Telegráfico, Madrid
Künstlertext Series
Meine Idee ist, literarische Texte zum Werk in Leipzig ansässiger Künstler zu verfassen. Ich möchte meine Eindrücke schildern, um die Leser auch auf weniger bekannte Künstler der Stadt aufmerksam und ihre Arbeiten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.